MOTORRADREIFEN – DIE 10 WICHTIGSTEN FRAGEN BEANTWORTET

MOTORRADREIFEN
DIE 10 WICHTIGSTEN FRAGEN BEANTWORTET

Motorradreifen sind ein wichtiger Bestandteil für jeden Biker. Sie beeinflussen nicht nur die Leistung und Sicherheit des Motorrads, sondern können auch den Fahrspaß beeinträchtigen. Um sicherzustellen, dass man stets eine gute Performance auf der Straße hat, ist es wichtig, die richtigen Motorradreifen auszuwählen. In diesem Blog-Post werden wir auf wichtige Faktoren eingehen, die bei der Wahl von Motorradreifen zu berücksichtigen sind. 

Wie finde ich den besten Motorradreifen für mich?

Am geeignetsten ist stets jener Reifen der von deinem Motorradhersteller für dein Motorrad empfohlen wird, das bedeutet, dass du stets die Abmessungen und Spezifikationen (Geschwindigkeits- und Lastindex) einhalten solltest. Montiere keine Reifen der nicht zu deinem Fahrverhalten oder deinem Motorrad passen. Mit dem richtigen Motorradreifen bist du stets optimal im Bereich Sicherheit und Performance unterwegs. Beachte also auch Langlebigkeit, Wettertauglichkeit, Profilart und ob und wieviel zusätzliches Gewicht du auf dein Bike packst.

Wenn du ein Adventure-Motorrad fährst, empfehlen wir dir, unseren Leitfaden zu den besten Reifen für Adventure- und Touring-Motorräder zu lesen. Für Fahrer von Naked-Motorrädern haben wir eine spezielle Übersicht der besten Reifen für Naked-Bikes zusammengestellt.

Soll ich einen Radial- oder Diagonalreifen kaufen?

Grundsätzlich sind Diagonalreifen in ihrem Aufbau mit einer stabileren Flanke etwas einfacher aufgebaut und dadurch besser für den Einsatz abseits der asphaltierten Straße geeignet als Radialreifen, allerdings besitzen sie auch einen geringeren Geschwindigkeitsindex. Bei Radialreifen wiederum wird die Struktur der Reifen mit einer Radialkarkasse und einer einzigen Gürtellage hergestellt, wobei der Gürtel in Rollrichtung mit einem Winkel von 0 bis 25° um den Umfang der Karkasse gewickelt wird. Dadurch wirken geringere Zentripetalkräfte (in Richtung Radmittelpunkt) was wiederum eine höhere Maximalgeschwindigkeit bedeutet. Es gilt wie immer: Beachte den geplanten Einsatzzweck!

Wie fahre ich neue Motorradreifen ein?

Dir ist vielleicht aufgefallen, dass sich zahlreiche neue Motorradreifen anfangs ein wenig rutschiger verhalten. Dieses Verhalten hat seinen Ursprung im Aushärten während des letzten Herstellungsschrittes, dem sog. Vulkanisierungsprozess. Wenn der fertige Reifen aus der sehr heißen Form herausgelöst wird geschieht dies mithilfe einer geringen Menge an Trennmittel welche das Trennverfahren erleichtert. Dabei verbleibt eine geringe Menge am Reifen welche sich erst nach ein paar gefahrenen Kilometern ablöst. Wenn du deine neuen Reifen also zum ersten Mal bewegst, solltest du besonders darauf achten. Also fahre mit erhöhter Aufmerksamkeit!

Und das ist nicht nur unser Rat, auch die Reifenhersteller empfehlen, auf den ersten Kilometern extrem vorsichtig zu sein und die Reifen einzufahren

Was kann ich tun, wenn ich einen Platten habe?

Ein Platten bedeutet stets Ärger, umso mehr, wenn du dich auf einer langen Tour befindest. Glücklicherweise gibt es in diesem Fall ein paar nützliche Werkzeuge und Mittel um bald wieder unterwegs zu sein. Für Motorradreifen welche mit einem Schlauch betrieben werden müssen, gibt es fix fertige Reparaturkits für den Einsatz vor Ort. Im Falle von schlauchlosen Reifen hast du die Wahl zwischen Lösungen mit einem Stopfen, einem Kabel/Schnur und Sprühlösungen aus der Dose. Letztere Möglichkeit erscheint praktisch, erweist sich jedoch meist als wenig effektiv. Zudem führt dies im Reifeninneren zu einer ziemlichen Sauerrei, so dass die Reifen anschließend nicht mehr repariert werden können. Diese Variante solltest du, wenn dir die Freundschaft zu deinem Mechaniker etwas wert sein sollte lieber sein lassen. Grundsätzlich gilt: Fahre mit einem reparierten Reifen stets nur solange du wirklich musst. Ein Reparaturkit einzupacken ist nie eine schlechte Idee!

Ist es überhaupt sicher ein Motorradreifen zu reparieren?

Ja, für eine gewisse Betriebszeit schon. Manchmal ist es deine einzige Wahl während einer Tour. Falls du dich fragst ob du einen Motorradreifen auch mehrmals reparieren kannst, gibt es diesbezüglich eine Empfehlung von British Standards: Bis zu einem Geschwindigkeitsindex J (100 km/h) kannst du dies 2-mal machen, wohin gehend die Indizes J bis V (max. 240km/h) dies nur 1 mal erlauben. Bei einem Hochgeschwindigkeitsreifen mit dem Index V solltest du dies lieber bleiben lassen. Behalte dabei stets im Hinterkopf, dass nicht jeder Bereich eines Reifens repariert werden kann und beachte stets die Montagehinweise. Bei einer Restprofiltiefe von 0.8mm solltest du dir lieber gleich einen neuen Satz Reifen gönnen.

Welcher Reifendruck ist der Richtige für meine Reifen?

Für diese Information sehe am besten in der Bedienungsanleitung von deinem Motorrad nach. Bleibe dabei stehts innerhalb der vorgegebenen Grenzen, da dein Bike für diesen Betriebsbereich ausgelegt und ausreichend getestet wurde. Ein falscher Reifendruck gefährdet nicht nur deine Sicherheit aber auch die Langlebigkeit deiner Reifen. Ist er zu niedrig kann sich die Kontaktfläche zwischen Reifen und Fahrbahn sogar verringern, weil sich dabei der mittlere Bereich leicht in Richtung Radmitte wölben kann. Dies kann bis zu einer Überhitzung im Reifeninneren führen. Ein zu hoher Reifendruck führt meist zu einem ungleichmäßigen Abrieb und in weiterer Folge einem schlechteren Handling und geringerem Fahrkomfort. Also vergewissere dich immer über die Herstellerempfehlungen (deines Bikes) auch wenn du mehr Gepäck dabeihaben solltest. Hast du das Handbuch einmal nicht dabei kannst du dich stets direkt beim Hersteller im Internet informieren.

Welche Mindesttiefe darf das Reifenprofil aufweisen?

In Europa liegt ist die Mindestprofiltiefe gesetzlich mit 1.6mm um den gesamten Reifenumfang festgesetzt. Aufgrund des den unterschiedlichen Fahrverhaltens kommt es bei Motorrädern im Gegensatz zu PKWs zu einem ungleichmäßigeren Abrieb des Fahrprofils. Dies hat zur Folge, dass das Reifenprofil noch auf 75% der Profilbreite vorhanden sein muss. Es ist wichtig ausreichend Restprofil zur Verfügung zu haben, denn es ist bei Regen maßgeblich dafür verantwortlich Wasser zu verdrängen. Basierend auf deinem Reifentyp ist er ratsam sich bereits bei einer Profiltiefe von 2-3 mm Gedanken über einen baldigen Wechsel zu machen. Eine Profillehre erleichtert dir dabei einen zuverlässigen Check deiner Profiltiefe.

Kann ich unbenutzte Motorradreifen verwenden die bereits ein paar Jahre alt sind?

Jein. Hierbei ist es entscheidend zu wissen, wie die Reifen seit der Herstellung gelagert wurden. Dies kann (gerade bei gebrauchten Reifen) oft schwer zu bestimmen sein. Der Hintergrund warum man hier vorsichtig sein sollte liegt an der Tatsache (oder dem Mechanismus), dass Reifen nach ihrer Herstellung ausgasen. Dieser Prozess geschieht ständig, wenn ein Reifen eine aufgeheizt und abgekühlt wird – eine Temperaturführung wie sie beim Fahren ständig entsteht. Dieser Prozess führt dazu, dass gewisse Chemikalien welche für die Plastizität und Verformbarkeit zuständig sind aus dem Reifen gasförmig austreten. Folglich werden deine Reifen spröder bzw. härter und zeigen weniger Haftung. Achte daher auf eine kühle Lagerung in einem geschlossenen Gebäude und vermeide direktes Sonnenlicht. Ein Worstcase Szenario wäre ein heißes Lagerhaus mit direkter Sonneneinstrahlung. Checke zudem den DOT Code nach dem Herstellungsdatum. Denn: Ein 3 Jahre alter Reifen welcher korrekt gelagert wurde kann besser performen als 1 Jahr alter Reifen mit inkorrekter Lagerung. Achte daher beim Kauf auch immer darauf deine Ware von einem Händler mit einem großen Warenumschlag zu beziehen. Dadurch vermeidest du alte Ware und bekommst immer frisches Zeug.

Kann ich unterschiedliche Reifendimensionen montieren?

Da jeder Reifen eine bestimmte Charakteristik aufweist und ein definiertes Handling ermöglicht (Bspw. Slick für die Rennstrecke, Stollenreifen für Off-Road), solltest du dir immer aufeinander abgestimmte Sets zulegen. Im schlimmsten Fall führt eine ungünstige Kombination zu einem unvorhersehbaren und gefährlichem Fahrverhalten. Wie wir wissen – “guter Rad ist teuer” – vor allem im Vergleich zu PKWs und man hat einen höheren Reifenbedarf (Faustformel: 2 Hinterradreifen auf ein Vorderrad) als Motorradfahrer, aber gerade bei dem Thema sollte Geld keine Rolle spielen.

Wie pflege und lagere ich meine Motorradreifen in der Nebensaison?

Da deine Reifen (oder die Fläche darunter) der einzige Kontakt zwischen dir und der Straße sind, solltest du sie entsprechend behandeln und pflegen. Mache daher in regelmäßigen Abständen eine visuelle Kontrolle (achte dabei auf eine gute Ausleuchtung) auf mögliche Beschädigungen wie Risse, Schnitte und Fremdkörper wie Nägel o.ä. Reifen müssen wirklich viel aushalten, achte daher auch auf kleine Glassplitter welche sich in das Profil bohren können. Da ein Reifen immer spröder werden kann solltest du Risse genauer im Auge behalten. Vergesse dabei nicht, dir den gesamten Reifenumfang anzusehen. Während der Nebensaison garantiert dir eine korrekte Lagerung in einem stabilen Klima lange Freude an deinen Reifen.

Was kann ich sonst noch tun?

Motobit unterstützt dich dabei, sicherer zu fahren, indem es dich vor feststehenden Gefahren wie gefährlichen Kurven, beschädigten Straßen und vielem mehr warnt, aber auch vor Kurven, die etwas zu leichtsinnig genommen werden. Und mit Tausenden von kurvenreichen Routen sorgt die App dafür, dass deine Motorradreifen genutzt werden

Stelle also sicher, dass du nicht nur richtig gute Motorradreifen dein Eigen nennst, sondern auch, dass Motobit auf deinem Smartphone installiert und aktiv ist, bevor du zu deiner nächsten Tour aufbrichst. Wenn du Motobit noch nicht installiert hast, hol es dir jetzt kostenlos!

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